Stück

Vorspiel 1

Der Beauftragte für Kulturfragen in Sachen Opernpraxis in Mitteleuropa tritt auf: Er durchquert den Bühnenraum diagonal, bleibt in der Mitte stehen, schüttelt den Kopf, holt aus einer Aktentasche ein Heft, macht sich Notizen, beobachtet dabei das Publikum ...


Vorspiel 2

Prof Chaotika , Leiter einer Anstalt für wahnwitzige Künstler, Sänger, und anderer verschrobener Genies arbeitet heimlich in seinem versteckten Labor an einem Opernwahnpunsch, der ihn in die Lage versetzen kann, zu jeder Zeit sich in eine Opernfigur zu wandeln und deren Identität vollkommen anzunehmen. Mit Hilfe seines Assistenten Emanuel Maria von Schlocht, und eines jungen Pflegers erprobt er zu Beginn des Vorspiels seine neuesten Mixturen. Nach anfänglichen Fehlversuchen, es werden immer bruchstückhafte Auswirkungen, gleich wie Opernfetzen ersichtlich, bereitet Chaotika einen Megatrank, dessen Auswirkung so stark ist, dass er aus der Realität nun völlig in die Opernwahntraumwelt hinüberdämmert..
Der Pfleger und der Oberarzt bringen den irre gestikulierenden und stammelnden Chaotika in einem Rollstuhl aus dem Labor- Leichte Nebel steigen auf, die immer mehr dichter werden, Man sieht schemenhaft die Figur einer Diplomreinigungsfachfrau  in traumtänzerischer Weise über die Bühne fegen, die zeitlupengleich mit der Verdichtung des Nebels dem Hintergrunde hin zu sich entfernt: Sie beginnt den Delirienwalzer zu pfeifen. Leichte Nebel kommen vom her Hintergrund auf die Bühne. Das Licht (zuvor weiß gedämpft – ändert sich. Der Nebel wird dichter die Farben bunter , der Synthesizer übernimmt das Pfeifen, der Delirienwalzer endet unmerklich in einen undefinierbaren sphärischen Klangteppich (düster brodelnd gotisch) der immer dichter wird, die Nebel verziehen sich.


1. AKT

1. Szene
Auf einem großen Lehnstuhl mit weißen und schwarzen Tüchern (die später noch zu anderen Zwecken verwendet werden) sitzt der „weise Erzählmeister“(Oberarzt) mit einem großen Buch, das er aufgeschlagen auf seinem Schoß liegen hat. Sein Blick verliert sich in die Ferne. ( TEXT)

2. Szene
Vor den Füssen des Erzählmeisters liegt eingehüllt gleich einem Embryo im Mutterleibe kauernd Chaotika unter einem weitem Tuch, das nun der Erzählmeister mit emphatischer Geste zurückzieht. Ch. erhebt sich und begibt sich zur Mitte der Bühne-
der w.E. erhebt sich und verlässt seinen bisherigen Platz, er geht aber nicht ganz ab, sondern bezieht eine neue Position auf einem Spezialstuhl (großer Lehnstuhl) im Zuschauerraum, von wo er aus die Handlungen begleitet, einführt und in phantastisch skurriler Weise erklärt. - Aus dem Hintergrund lösen sich nun Gestalten die für die nächste Szene von Bedeutung sind- sobald sie ihren Part erfüllt haben, gehen sie zurück in die  angestammten Position-

3. Szene
Zwischenmusik sphärische Klänge; Improvisationen mit Synthesizer, , dazu CelloSolo (Delierenwalzerimprovisationen)(Wolfgang Maß) dazu verbindende Texte gesprochen von dem „weisen Erzählmeister)
Delirienwalzer (von Chor gesummt)

4. Szene
in der folgenden Szene nun stellen die Tänzerinnen, Claudia als Anführerin, Stiere und Spanierinnen dar.
Plötzlich glaubt Chaotika mitten in einer Stierkampfarena zu stehen, und findet sich in der Rolle des Escamillo- dem berühmten Torero aus Carmen wieder
Lied des Torero,
(Stierkampf als Tanzeinlage : Claudia als Stier , Curtis als Matador sie tanzen was Ch.singt, die anderen sind Spanier/innen usw.,)

5. Szene
Zwischenmusik/Text Der weise Erzählmeister tritt wieder auf und berichtet weiter

6. Szene
Verfolgt von spanischen Matronen(Pantomime) flieht CHA. in das Schoß des Grafen Almaviva,(Figaros Hochzeit)., Zwischenmusik- FLuchtmotiv dort begegnet ihm Susanna,(Tanz/ Zwischenmusik aus Figaros Hochzeit ;Ouvertüre)

7. Szene
Verzaubert von Ihrer Anmut verfällt Chaotika in den Wahn deren Bräutigam Figaro zu sein. So gezwungen, singt er die Cavatine aus dem ersten Akt:( Die Tänzerinnen zeigen dabei einen höfischen Tanz, wie ein Rondo oder Menuett)
Cavatine des Figaro Nr. 3.
 
8. Szene
Von den Dienern des Grafen(Tänzer/ Tänzereinnen) hinausgeworfen, bleibt er aber weiter in Spanien
Zwischenmusik,.(Delirienwalzer am Synthesizer)

9. Szene
Jetzt verwandelt Chaotika sich auf mysteriöse Weise in Leporello dem Diener von Don Giovanni (Dabei singt er Claudia, als spanische Edeldame „Donna Elvira“ an)

Arie des Leporello:

10. Szene
Nun tritt die Sängerin auf, eine Person die noch aus den Tagen seiner fernen Wirklichkeit immer wieder versucht hat ihn von seinem Opernwahn abzubringen Sie möchte Chaotika aus seinem Bann befreien in dem sie sich darauf einlässt das
Duett „ Reich mir die Hand mein Leben“ mit ihm zu singen

11. Szene
Zwischenmusik/Text
Aber Chaotika verliert sich wieder in seinem Wahn. Vom Oberdämon geleitet (in Wirklichkeit der auf die Genialität seines Chefs eifersüchtige Assistenzarzt, der ihm auch entsprechende Substanzien einflösst), flieht er ins kühle Schweden- dort widerfährt ihm erneut eines seltsame Wandlung Er zeigt sich als Graf Ankarström am Hofe König Gustav Adolfs wieder, und in dieser Rolle singt er die

12. Szene
Arie des Grafen (Rene).

13. a Szene
Chaotika ist zusammen gebrochen, aus dem Hintergrund lösen sich tanzende Dämonen, kichernd und gestikulierend, sie beginnen sich zunächst allein dann paarweise im Walzerrythmus zu wiegen (Delierienwalzer – volles Orchester) der Tanz wird immer heftiger, einige der Tanzdämonen gehen in das Publikum und fordern zum Mittanzen auf,

13. b Szene
Mitten im Tanz bricht die Musik ab. Chaotika als Manrico verkleidet stürmt auf die Bühne mit einem Schwert und singt von einem unsichtbaren Chor begleitet(Tänzer als Soldaten marschieren grotesk auf und ab) die Stretta (Ende)aus dem Troubadour mit dem berühmten hohen C. Er bricht zusammen und windet sich dem Ausgang entgegen. Der Walzer erklingt erneut und das Publikum tanzt mit den Darstellern durch die geöffneten Türen des Auditoriums in die Pause hinein

ENDE 1. AKT
PAUSE


 

2. AKT

1. Szene
Aber auch in Schweden hält er es nicht lange aus.
So wirft das grausige Geschick ihn ins unwirtliche Schottland des Mittelalters.
Zwischenmusik/Text

2. Szene
Hexen(Tänzerinnen) kreuzen seinen Weg. Eine der Hexen (Sängerin) entwickelt in ihrem Wahn eine Eigendynamik und bläst sich zu einer Operndiva auf die eine Sopranarie singt.
Arie der...

3. Szene
von allen Furien (altgriechische Megären) verfolgt(Tanz)- sie möchten unbedingt ein Autogramm- jedenfalls bildet er sich das ein – entflieht er mit einem Traumschiff auf die Insel Zypern, (dieses Schiff wird mit Tüchern(Segel) und einen Teil des Chores pantomimisch dargestellt, dazwischen steht der entrückte Chaotika
Zwischenmusik/Texte (Delirienwalzer als Arie mit hahaha dazu Paukeneinsatz)

4. Szene
nun vollends dem Wahn erlagen, wird Chaotika selbst zu Jago dem Erzbösewicht aller Opernschurken und schmettert in das vermeintliche Nichts des Auditoriums
sein Credo

5. Szene
selbst eine Vision von GospelCurtis(Oberpfleger) dem guten Geist aus Übersee, der versucht ihn mittels geheimen Zauber seiner Künste aus dem Irrsinn zu befreien, in dem er hypnotisierende
Spirituals (2) einwirken lässt, hilft nichts . Gospel Curtis in Wirklichkeit der Don Juan des Irrenhauses, singt in latinoloverstyle eine freche Nummer und baggert dabei die Diplomreinigungsfachfrau aus dem Vorspiel an (Claudia) an. Hier verfällt Chaotika nun in den Wahn, dass es sich bei dieser nun um Pamina handelt (Zauberflöte) Diese fühlt sich in ihrem Mitleid Chaotika gegenüber aber um so mehr verpflichtet diesem zu helfen und in einem schlichten Duett in das nun Chaotika einsteigt (gleichsam wie in einer fernen Erinnern aus glücklichen Tagen) singen beide das

6. Szene
Duett aus der Zauberflöte Bei Männern welche Liebe fühlen

7. Szene
Zwischenmusik/Text (der weise Erzählmeister tritt auf; dies sollte jedes Mal aus einer anderen Position geschehen und überraschend wirken)

8. Szene
Chaotika wird abermals in eine neue Vision hineingeworfen. Er findet sich nun in der Rolle des Barbiers von Sevilla wieder- auf einem Friseuerstuhl sitzt schon ein Opfer (ein Zuschauer der auf die Bühne entführt wurde), dass im Wahn von Chaotika mit Hilfe einer punkähnlich gekleideten und geschminkten Friseurgehilfin und unter Absingen der bekannten Arie eingeseift und rasiert wird)
Cavatine des Figaro!

9. Szene
Nachdem am Ende der Kavatine das Opfer wieder von der Friseurgehilfin auf den Platz zurückgebracht wurde, beginnt nun Chaotika sich erneut zu verwandeln. Der Erzählmeister wird wieder sichtbar und beginnt zu erzählen was nun weiter geschieht (TEXT)

10. Szene
Chaotika befindet sich jetzt im Kerker des Königs von Spanien, . (Nachdem der Delierienwalzer verklungen ist, kracht ein Schuss. Chaotika ist wie Marquis Posa tödlich getroffen von Schergen der Inquisition erschossen, bevor er stirbt ,singt er seinen nicht vorhandenen Freund Don Carlos an(Gospel Curtis (der Pfleger )als Erscheinung) an und verabschiedet sich von der Welt.
(Arie des Marquis Posa von Verdi)

11. Szene
Zwischenmusik/Pantomime/Tanz
Der weise Erzählmeister tritt zum letzten mal auf


Nachspiel

Es wird hell auf der Bühne Die Diplomreinigungsfachfrau findet den in konvulsivischen Zuckungen verharrenden Chaotika. Aufgeregt verlässt sie die Bühne Der Pfleger kommt und rennt wieder hinaus, der Assistent kommt und schüttelt den Kopf. Zwei Herrn mit weißer Jacke kommen herein, ..
“Bitte Herr Professor kommens doch mit“,(Wiener Slang)
Chaotika lässt sich, kaum seiner mächtig die Zwangsjacke anziehen So schleppen sie ihn von der Bühne. Man hört ihn draußen irre lachend stammeln:“ Aber ich muss doch singen .. aber ich muss doch singen.“.. Der Sonderbeauftragte für Kultur , ein eiskalter Geschäftstyp, (grauer Anzug, Trenchcoat, Hut, Brille)(Mit Aktentasche kommt auf die nun leer Bühne und liest eine Verordnung zur Verhinderung wahnwitziger Darbietungen von Opernarien vor