Antworten - [Szenenapplaus?]

 Oper: Szenenapplaus ja oder nein?
also , bei einem "Singspiel" bzw. Oper wie die "Entführung" darf man nach Ende einer Arie applaudieren und wer s richtig machen will, erst dann wenn auch die Musik im Orchester aufhört ( z.B. bei einem Nachspiel ) Das kann man durchwegs bei den sogeannten Nummernopern so halten -
Einzige Ausnahme der frühe Wagner ( der fliegende Holländer / Tannhäuser). Bei durchkomponierten Opern (Musikdramen) wie Lohengrin, die Meistersinger, Tristan etc. ist es nicht angebracht. Normalerweise klatscht man auch nicht in eine Szene hinein, sondern wartet ab. Die sogenannten Belcantoopern, z Bsp von Rossini oder Donizetti laden ja auch dazu ein, die Sängerin /den Sänger der hier im Mittelpunkt steht bei besonders guter Leistung zu belohnen.
Dabei wäre wenn man auch etwas zurufen möchte wichtig zu wissen , dass es für eine Sängerin : BRAVA und für einen Sänger BRAVO heisst. ich halte es immer so, dass ich nach dem Ende die Sänger / innen einzeln mit Bravo bzw Brava bedenke und wenn alle mit dem Dirigenten sich gemeinsam verbeugen, soweit verdient - für die Ensembleleistung ein BRAVI für alle kund tue. Ein BRAVISSIMA (O) sollte nur in den seltenen Fällen vergeben werden, wenn es sich um eine absolute Ausnahmeleistung handelt.
Das letzte mal war das bei mir in München im Prinzregententheater in 2009 der Fall nach der Arie der Zerbinetta in " Ariadne auf Naxos" von Richard Strauss. Es sang die wunderbare Diana Damrau :) !
Und sollte eine Leistung mal nicht den Vorstellungen entsprechen, so klatscht man ganz einfach nicht- Auspfeifen Buhen, oder sonstige negative Äusserungen sind geschmacklos und dumm und zeugen nur von der Respektlosigkeit ahnungsloser Dilettanten, welche glauben mit der Bezahlung der Eintrittskarte sich solche Flegeleien erkauft zu haben.
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Kommentar +
Vielen Dank für diesen schönen und anschaulichen Leitfaden für den taktvollen Opernbesuch.
An die BRAVA/O/Is oder gar BRAVISSIMA/Os traue ich mich vielleicht in drei Jahren heran (oder fünf ;) - derzeit wage ich derzeit nicht zu beurteilen, ob eines davon angebracht wäre.
Ist halt was anderes, als hier "Daumen hoch", "Komplimente" und "hilfreichste Antworten" zu verteilen.
"Buh" rufen finde ich auch daneben - auch im Bundestag, geschweige denn in der Oper, wo ich davon ausgehe, dass jeder Künstler sich um eine möglichst gute Darbietung bemüht - und auch wenn mal einer einen schlechten Tag hat, muss man dann nicht nochmal "nachtreten", vor allem aus dem Dunkel des Zuschauerraums, während sich der Sänger auf der Bühne exponiert und dadurch angreifbar macht. "Respektlosigkeit" ist dafür die richtige Bezeichnung, auch wenn jemand kein "ahnungsloser Dilettant" ist.