Angst vor Oper? Keine Panik! Sie beisst nicht ;)

Eine Oper zu entdecken ist wie der erste Ritt auf einem Kamel, wer Angst davor hat soll einfach aufsteigen, das Kamel weiss was es tut!
Aber falls Du damit ein Problem hast und es lösen willst
Hier ein paar Tipps:

Allgemeines:
Die Oper ist ein Gesamtkunstwerk, ein Mosaik, ein Räderwerk, wo viele Teile ineinander greifen, aber wo keiner darin zermahlen wird ;)

Zunächst denken wir an das was wir offensichtlich sehen: Menschen die auf der Bühne stehen, die spielen und singen, und ein Orchester, das wir hören.
Denkst Du dabei auch an die nette Garderobenfrau oder an die Platzanweiserin, den Lichttechniker, den Orchesterwart, den Inspizient - es gibt so viele die mithelfen, dass Dein Opernabend ein wunderbares, beeindruckendes Erlebnis wird.
So nach und nach wirst Du das selbst alles entdecken.

Oper ist etwas Besonderes und wenn Du Dir ein bestimmtes Stück auswählst und Dich eben besonders darauf vorbereitest bist Du auch etwas Besonderes und damit stehst Du mit der Oper dann bereits auf einer Ebene. Denn so wichtig die sind, welche Dir den schönen Opernabend bereiten bist auch Du, wenn Du bewusst und vorbereitet zuhören und miterleben kannst, was dort passiert.

Um sich wohlzufühlen solltest Du den Besuch einer Oper nicht als etwas Alltägliches betrachten wie einen Wirtshaus- oder Kinobesuch. Und selbst dort würdest du zu gegebenem Anlass Dichentsprechend vorbereiten. Dabei ist es unerheblich was Du zum Beispiel anziehst - eine schicke Jeans mit Hemd oder Bluse und Sakko drüber-passt!;) wenn es nicht völlig herunter gekommen aussieht und womit Du auch sonst nicht auf die Straße gehst,ist heutzutage alles erlaubt.

Es gibt natürlich Ausnahmen, z. Bsp. wenn eine festliche Premiere ansteht oder eine Galavorstellung zu der Du speziell eingeladen bist , dann solltest Du Dich schon nachdem richten was Andere so anziehen. Aber ich rede jetzt mal von einem ganz normalen Opernbesuch.

Zum Thema Applaus auch ein paar Anmerkungen
Ich persönlich halte es so, da ich weiss welche enormen Leistungen zum Gelingen einer Oper erbracht werden und allgemein es keine andere Möglichkeit gibt seine Anerkennung und Dank auszudrücken der dem gebührt, gibt es zwei Hände und einen Mund um dies kund zu tun.
Dabei sollte auch bedacht werden, dass unschöne Gesten wie Auspfeifen und Buhrufe nicht zu den Rechten gehören, welche man glaubt mit Bezahlung der Eintrittskarte erworben zu haben.
Ich finde es angebrachter bei Nichtgefallen oder der (meist irrigen) Ansicht es besser zu können eben Nicht zu applaudieren oder sonstige Kundgebungen zu unterlassen. Wer ausser dem Applaus noch zusätzlich bei besonders gelungenen Darbietungen etwas tun möchte darf und sollte dies auch.
Sopran, Mezzo und Alt (auch Hosenrollen) freuen sich über ein"BRAVA", Tenor, Bariton und Bass und auch der Altus freuen sich über ein "BRAVO", bei Frau Kammersängerin Diana Damrau darf es ein "BRAVISSIMA" sein ( alles andere wäre gelogen )
Im übrigen finde ich es unschön wenn noch während der letzten Töne aus dem Orchestergraben bereits das Klatschen anfängt - besonders bei Opern die nicht mit einem Tuttischlag des Orchesters aprupt enden, sondern die im Piano verhallen.

Eine gute Gelegenheit mit den Ovationen einzusetzen, bietet sich damit zurück zu halten bis der Dirigent meist langsam den Stock oder die Hand sinken lässt und die Anspannung aus seinen Zügen entweicht. (Falls Du ihn von Deinem Platz nicht siehst, so warte einfach ab) Dann noch eine Sekunde ( langsam gezählt)- die Spannung ist kaum zu ertragen - und dann darf los getrampelt geklatscht und gerufen und die Nachbarin vor lauter Glückseligkeit über das eben Erlebte abgeknutscht werden .
(Hmm da fällt mir ein: warum trauen sich die Damen mit mir nicht mehr in die Oper?)