Das Opernsäu- le

Die absonderliche, aber wahre Geschichte von der Opernglücksau
Das geschieht auch nicht alle Tage, aber dennoch ist es wahr:
Bei einem Besuch zur Oper " der fliegende Holländer"
im Münchener Nationaltheater ertaste  ich unter meinem Sitz,
nach dem das Programmheft meinen Händen entglitt, ein kleines
rundliches Etwas und siehe da grunzte es mich an- leicht zerschlissen
und bis dahin wohl übersehen,  VOILA! DAS OPERNGLÜCKSCHWEIN

Wie kam es dort hin?  Man sieht  es dem  ramponierten
Zylinder auf dem Schweineköpfchen an, nun es handelt sich hierbei um
ein Fledermaus- Silvester- Tortenstück-Verzierungs-Schweinchen ..
(für lächerliche 7, Euro 95 in den Pausenräumen zum Verzehr angeboten)

Kurz nachdem vor Beginn des dritten Aktes die dritte Glocke zum Einnehmen
der Plätze geläutet hat, bemüssigte eine leider mir unbekannte
junge Dame sich ein Stückchen Torte  noch zu vereinnehmen,  
gleichzeitig damit sich beeilend, bevor die Türen schliessen, auf ihren Platz
(der selbe den ich dann später inne hatte) zu kommen.
In der Hektik fiel das kleine Schweinchen von der Torte herab.

Dies war insoweit nicht nur für meine spätere Auffindung
des selben ein glücklicher Umstand, -nein - auch für die Tortenverzehrerin
selbst. Dem kleinen Glücksbringer ist es auf dem ersten
Blick nicht anzusehen, dass es aus schnödem Plastik und nicht aus edlem
Marzipan gebildet ist.

Was wäre geschehen, wenn es so in den Mund der unbekannten Schönen
gelangt wäre, und sie sich daran verschluckt hätte- Ein Erstickungssanfall
wäre die Folge  möglicherweise gewesen. Besorgte Rufe von den neben ihr
Sitzenden hätten das Ende der Aufführung bedeutet. Der Opernarzt hätte
der Armen nicht mehr helfen können.  Ja ich wage es kaum auszusprechen:
ist hier sogar ein Attentat zu vermuten? Wo blieb der Begleiter der Dame?
Flüchtete er nicht in der Pause?

Was für ein Drama! Denken Sie sich den Rest der Geschichte weiter - aber
soviel ist wahr- das Schweinchen wartete auf mich seit diesem schicksalshaften
Abend. Nicht einmal, das doch äusserst gründliche Personal hatte es gefunden.
Es fristete dort sein Dasein, friedlich abwarten könnend zwischen den Stuhlbeinen
zweier Opernsitze dort im Parkett.
Ein Schläfer?, der die Wahrheit ans Licht bringt?  
Gleich den Kranichen des Ibikus auf seine Stunde wartend?

...Da hört man auf den hintren Plätzen,
den Meuchelmöder plötzlichen schwätzen:
gleich der Erynnen Wutgeheule;
"O siehe da! das Opernsäu- le"
 
(der Verbrecher kam aus dem Schwäbischen)
(der Rest wäre bei Schiller nachzulesen)