Der lockige Jüngling

Auch ich war ein Jüngling mit lockigem Haar,
an Mut wie an Hoffnungen reich;
beim Singen vorm Rathaus, sie meinten fürwahr,
ich käm wohl ins Irrenhaus gleich.
Ich liebte den Frohsinn, den Tanz, den Gesang,
ich küsste manch Dirnlein mit rosiger Wang' -
ihr Herz hat mir manche geweiht!
Das war eine köstliche Zeit!

Und hörten die Mädchen mir damals nicht zu
Sie haben wohl manches versäumt
Nun da sie jetzt drückt wohl des Alters Schuh
So manche zurück sich wohl träumt
Doch kann ich das Rad ja nicht drehen zurück
Vergessen die Liebe , vergangen das Glück
Nun wär manche lieber gescheit...
Das war eine köstliche Zeit

Wenn's wieder so würde, wie einstens es war,
wo Gesang für das Schöne sich lohnt
wo, die Mädchen zu Füssen mir lagen so klar
so mancher ihm Herzen ich wohnt
so wär nicht gesungen umsonst manches Lied
für jene die mich dann so schnöde veriet
mich dünkt es tut heut ihnen leid
doch wars eine köstliche Zeit

Wohl bin ich kein Jüngling im lockigen Haar
Vorbei sind die Zeiten von einst
Auch bin ich geworden kein Opernstar
So sehr du darüber wohl weinst
Doch bleibt mir die liebe zu frohem Gesang
Manch Liedlein ich sing es die Straße entlang
Vielleicht ists für dich nur geweiht

Es ist eine köstliche Zeit, es ist eine köstliche Zeit